Demenz nimmt weltweit zu. Experten erwarten, dass die Fallzahlen in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen werden. Wie man erste Anzeichen einer Demenz erkennt, welche Formen es gibt und was die Ursachen sind. Laut einer in der Fachzeitschrift The Lancet Public Health veröffentlichten Studie wird sich die Zahl der Demenzerkrankungen weltweit voraussichtlich verdreifachen. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit Demenz – auch unter jüngeren Menschen. Das berichtete kürzlich die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Die demografische Entwicklung dürfte die Zahlen in den nächsten drei Jahrzehnten weiter steigen lassen – was allerdings auch einer besseren Diagnostik geschuldet ist. Doch was genau zeichnet Demenz aus? Und was sind die ersten Anzeichen der Krankheit? Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die von Anfang an auf die Diagnose Demenz hinweisen. An dieser Stelle ist es jedoch besonders wichtig, die Symptome von anderen neurologischen Erkrankungen wie Depressionen abzugrenzen, da diese teilweise ähnliche Symptome und Beeinträchtigungen hervorrufen. Laut der Deutschen Bundesgesellschaft für Psychiatrie und Neurologie ist Demenz ein „krankheitsbedingter, erworbener Leistungsverlust der höheren Gehirnfunktionen“. Dadurch gehen kognitive Fähigkeiten nach und nach verloren. Für Betroffene wird es immer schwieriger, vertraute Personen und Orte wiederzuerkennen, sich zu orientieren, sprachliche Fähigkeiten, planvolles Denken sowie emotionale und soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Zu Beginn einer Demenz sind die Symptome noch mild und nicht von Dauer Persönlichkeitsveränderungen und plötzliche Stimmungsschwankungen sind zu Beginn der Krankheit üblich. Die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist hier besonders wichtig, denn ähnlich können sich beispielsweise auch Depressionen äußern. Hier besteht die Gefahr, dass die Krankheitssymptome miteinander verwechselt werden. In jedem Fall ist es aber besonders wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Stimmungsschwankungen oder kognitive Beeinträchtigungen bei sich oder anderen bemerken. Denn solche Symptome bedürfen einer gründlichen ärztlichen Untersuchung und müssen gegebenenfalls entsprechend behandelt werden. Zu Beginn, also im Frühstadium der Erkrankung, treten erste leichte Symptome auf, die auf eine Demenz hindeuten können. Sie sind auch meist vorübergehend, so dass sie oft übersehen werden. Vergesslichkeit Die Zeitorientierung wird immer schwieriger, man „verzettelt sich“ oft und vergisst die Uhrzeit man kann sich an vertrauten Orten nicht mehr orientieren und verirrt sich oft Demenzsymptome und Verhaltensänderungen schleichen sich oft früh ein und werden daher erst im Nachhinein mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Mit fortschreitender Krankheit verschlimmern sich die Symptome jedoch und werden deutlicher. Der Patient vergisst dann die jüngsten Ereignisse, Begegnungen oder Gespräche. Sie erinnern sich nicht an Namen oder verirren sich in ihren eigenen Häusern. Die Kommunikation wird für sie immer schwieriger und sie brauchen oft Hilfe, um für sich selbst zu sorgen. Das Verhalten ändert sich dann viel deutlicher. Betroffene irren oft ziellos umher oder stellen immer wieder dieselben Fragen. Was ist Demenz und wie entsteht sie? Am Anfang sind oft das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit beeinträchtigt. Im weiteren Verlauf verschwinden auch die viel tiefer eingeprägten Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Dadurch verlieren Betroffene immer mehr Fähigkeiten, die sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben. Die Mehrzahl der Demenzerkrankungen ist derzeit nicht heilbar. Daher zielt die Therapie einer solchen „irreversiblen“ Demenz vor allem darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen so weit wie möglich zu verbessern. Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Ein Hörverlust erhöht das Risiko, an einer Krankheit zu erkranken. Im sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind die Fähigkeiten der Erkrankten so eingeschränkt, dass sie im Grunde völlig auf andere angewiesen sind. Selbst Freunde Verwandte erkennen sie nicht mehr und ihr Zeit- Ortsgefühl geht komplett verloren. Sie verhalten sich dann gegenüber anderen oft aggressiv und sind zudem in ihrer Bewegung stark eingeschränkt. Demenz kann verschiedene Ursachen haben, wobei Alzheimer mit 60 bis 65 Prozent die häufigste ist Demenzsymptome hängen von der Art der Erkrankung ab. Denn es gibt verschiedene Demenzformen, die jeweils eine andere Ursache haben. Die häufigste ist die Alzheimer-Krankheit. Sie macht 60 bis 65 Prozent aller Demenzerkrankungen aus. Damit ist sie die häufigste primäre Form der Demenz. Das Alter ist der größte Risikofaktor für Alzheimer-Demenz. Ab dem 65. Lebensjahr nimmt sie stetig zu. Jeder fünfte Mensch über 85 ist davon betroffen. In äußerst seltenen Fällen kann sie auch bei Menschen unter 65 Jahren auftreten, dann handelt es sich um eine präsenile Form von Alzheimer. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Mit Medikamenten lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung aber zumindest aufhalten. Demenz kommt mit einem Anteil von etwa zehn bis 15 Prozent relativ häufig vor, weil die Blutgefäße durch Verkalkung geschädigt sind. Langfristig führt dies zu Durchblutungsstörungen im Gehirn, die dann die Demenz-Symptome hervorrufen. Das ist vaskuläre Demenz. Besonders gefährdet sind Menschen, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden. Daher müssen diese Grunderkrankungen immer konsequent behandelt und der Lebensstil entsprechend angepasst werden. Insbesondere Diabetes- und Bluthochdruckpatienten haben ein erhöhtes Demenzrisiko Mischformen von vaskulärer und Alzheimer-Demenz treten in etwa 20 Prozent der Fälle auf. Andere Formen der sind seltener, beispielsweise Demenz mit Lewy-Körperchen, bei denen sich neben den für typischen Ablagerungen weitere Ablagerungen in den Nervenzellen der Großhirnrinde bilden, die sogenannten Lewy-Körperchen. Sie sind auch charakteristisch für die Parkinson-Krankheit. Die sogenannte frontotemporale Demenz ist mit fünf Prozent der Fälle seltener als die Alzheimer-Krankheit. Es wird durch eine Schrumpfung des Frontallappens im Gehirn verursacht. Auffallend ist hier, dass jüngere Menschen um die 50 eher betroffen sind. Die typischen Anzeichen sind Charakterveränderungen und schwierige Verarbeitung von Emotionen. Manchmal kann es auch zu einem allmählichen Sprachverlust kommen. Einige Demenzerkrankungen sind reversibel, wenn die Grunderkrankung behandelt wird Ein geringerer Teil der Demenzerkrankungen, rund zehn Prozent, ist jedoch behandelbar, da sie Folge anderer Grunderkrankungen sind. Dies sind die sogenannten sekundären Formen der Demenz. Dazu gehören laut Bundesgesundheitsministerium Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangel oder chronische Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente. Bei entsprechender Behandlung dieser Grunderkrankungen gehen auch die Demenzsymptome zurück, die Erkrankung ist also in diesen Fällen „reversibel“. Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer? Demenz ist der Überbegriff für neuronale Erkrankungen, die meist zum Verlust oder zur drastischen Verschlechterung mehrerer geistiger Fähigkeiten führen. Es kann durch verschiedene Krankheiten verursacht werden, die das Gehirn schädigen. Ursache sind häufig Durchblutungsstörungen im Gehirn. Die Alzheimer-Krankheit ist eine der Ursachen für Demenz. Mit rund 60 Prozent ist sie die häufigste. Während der Krankheit sterben Nervenzellen ab und die Verbindung zwischen ihnen wird zerstört. Über die genauen Ursachen der Erkrankung ist nicht viel bekannt. Es kommt zu einer Abnahme der Hirnmasse und zu Eiweißablagerungen im Gehirn, sogenannten Plaques. Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung nur eine untergeordnete Rolle. Wer die Ursachen und Risikofaktoren für Demenz kennt, kann dieser gezielt vorbeugen Auch wenn eine Demenz in den meisten Fällen nicht verhindert werden kann, kann der Beginn der Symptome zumindest hinausgezögert werden. Dazu müssen Sie die Risikofaktoren nicht nur kennen, sondern vor allem vermeiden. Sie können aber auch viel mehr aktiv tun, um möglichst lange beschwerdefrei zu bleiben. Ein Forschungsteam aus Finnland hat festgestellt, dass auch der persönliche Lebensstil einen großen Einfluss auf die Entstehung einer Demenz hat. Vor allem eine ungesunde Ernährung mit vielen Fertiggerichten, raffiniertem Zucker, Alkohol und den falschen Fetten wirkt sich ungünstig aus. Menschen, die häufig industriell verarbeitete Lebensmittel und Backwaren essen, erkranken häufiger an Demenz. Auch wer sich wenig bewegt, hat ein höheres Risiko, seine geistigen Fähigkeiten zu verlieren. Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und einer mediterran inspirierten Ernährung kann einer Demenz vorbeugen. Dadurch kann auch das Risiko für viele andere Krankheiten wie Schlaganfall, Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs gesenkt werden, denn Studien haben gezeigt, dass weniger Zucker und Fleisch der Schlüssel zu einem langen Leben sind. Geistige Aktivität, Bildung und das Pflegen sozialer Kontakte schützen auch vor Demenz – und machen auch noch Spaß. Gotopnews.com