Tendenzen | Freitag, 17. März 2023 um 13:01
Bischöfe stehen voll und ganz hinter „Kulturwandel hin zur Synodalität“ Vorsitzender Erzbischof Lackner erläutert Beschlüsse Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz Von Franziskus initiierter Synodalprozess „einzigartig Kirchengeschichte“ – Erst in Kirchenreformfragen differenzieren, dann entscheiden – Bischöfe besorgt über Inflation und Klimakrise, Ukrainekrieg und Erdbeben Opfer Syrien sowie Leihmutterschaft Wien - In den zehn Jahren seines Wirkens hat Papst Franziskus einen „Kulturwandel hin zur Synodalität“ eingeleitet. Der von Franziskus initiierte synodale Prozess, mit der Synode im Vatikan im Oktober 2023 die weltkirchliche Ebene erreichen werde, sei „einzigartig in Kirchengeschichte“. Schon zuvor hatte der Papst die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeführten Bischofssynoden schrittweise ausgebaut; Während seines Pontifikats erhielt die Synodalität „als Haltung und Grundprinzip in der Kirche eine neue Qualität“. Nun gilt „Fortschritt in Synodalität“, so Titel Erklärung Bischofskonferenz. Bei Weltsynode im Oktober wird Österreich durch den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner von Salzburg, vertreten; Ersatzmitglied ist Kärntner Landesbischof Josef Marketz. Auch Kardinal Christoph Schönborn wird als Mitglied des Vatikanischen Synodenrates an der Versammlung teilnehmen. „Trotz widersprüchlicher Vorstellungen ist der Wunsch nach Reformen groß“, stellten die Bischöfe fest. Es bleibe eine Herausforderung, „dass der synodale Prozess jene konkreten Konsequenzen hervorbringt, die für den Dienst der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit notwendig sind“. In Prag hätten die unterschiedlichen Perspektiven auf „was Gott uns heute sagen will“ gezeigt, „dass wir uns aufeinander beziehen und immer ergänzt werden müssen“. Im Rahmen des synodalen Prozesses wurden Fragen wie Verpflichtung zum Zölibat, die Segnung homosexueller Paare oder das Diakonat der Frauen angesprochen, ohne Weichen zu stellen. Klarstellungen würden voraussichtlich auf der zweiteiligen Weltbischofssynode im Oktober 2023 und 2024 in Rom erfolgen, sagte der Erzbischof. Lackner fasste die Haltung der österreichischen Bischöfe zur Aufhebung der Zölibatärpflicht zusammen "Niemand ist radikal dagegen, und niemand schreit, morgen muss es kommen." Mit Zusammenhalt und Zuversicht gegen Krisen Weitere Erklärungen Bischofskonferenz widmen sich Krisenmanagement, dem Krieg in der Ukraine, Erdbeben in Syrien und Leihmutterschaft. Die österreichischen Bischöfe sind überzeugt, dass vielfältigen Krisen und Nöte, Menschen derzeit belasten, überwunden werden können, „wenn Zusammenhalt und Vertrauen Leitmotive sind“. Bei Frühjahrsvollversammlung stützten sie ihre Analyse der aktuellen gesellschaftlichen Situation auf die Expertise zu den Konsultationen geladenen Caritas-Führungskräfte. Auch die Klimakrise raubt vielen das Vertrauen in die Zukunft. „Hier wollen wir als Kirche und als Bischöfe ganz klar an Seite junger Menschen stehen, wenn es darum geht, gemeinsam für die Bewahrung der Schöpfung zu arbeiten“, heißt es in Erklärung. Dies erfordere konsequentes Handeln „und teilweise unpopuläre Entscheidungen“. Viele soziale und karitative Organisationen könnten ihre Arbeit für das Gemeinwohl nur mit der Unterstützung von rund 2,3 Millionen Freiwilligen in Österreich leisten. Die Bischöfe dankten ihnen ausdrücklich für ihren „unverzichtbaren Beitrag“ und forderten die Politik auf, das Ehrenamt zu stärken. Besorgter Blick auf die Ukraine und Syrien Über katholische Kirche und Österreich hinaus konzentrierte sich die Bischofskonferenz auf zwei akute Krisenregionen Ukraine, in seit mehr als einem Jahr der „Kriegswahnsinn“ wütete, und Syrien, das von Erdbebenkatastrophe im Februar besonders hart getroffen wurde. Die schweren Kriegsverbrechen des russischen Aggressors – wie gezielte Angriffe auf zivile Ziele und Entführung ukrainischer Kinder – seien durch nichts zu rechtfertigen, „und die Verantwortlichen müssen strafrechtlich verfolgt werden“, forderten Bischöfe in einer Erklärung. So wie das ukrainische Volk das Recht hat, sich gegen den ungerechten Angriff verteidigen, hat internationale Gemeinschaft die Pflicht, Opfer der Aggression zu schützen und unterstützen. Dazu gehören aus Sicht Bischöfe auch die gegen Russland verhängten Sanktionen "Sie sind auch ein notwendiger Akt der Solidarität mit Ukraine." Diese Solidarität belaste viele Menschen, „aber mangelnde Solidarität kostet viel mehr“. Gerade weil der Krieg „mit unverminderter Härte weiterwütet“, müsse die Hilfe für die Opfer weitergehen. Es brauche "Durchhaltevermögen", stimmte die Bischofskonferenz den häufigen Appellen der Caritas zu. Für die rund 70.000 aus der Ukraine Vertriebenen in Österreich braucht es Perspektiven. Es sollte ihnen ermöglicht werden, von einem vorübergehenden Status als Vertriebene in eine langfristige Niederlassung mit Zugang zum Arbeitsmarkt überzugehen. Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet forderten die österreichischen Bischöfe, Unterstützung für die Opfer in Syrien zuzulassen. Internationale Hilfe ist dort schwer anzusetzen; Zufahrtswege sind gesperrt und Luftbrücken nicht möglich. Angesichts des unvorstellbaren Elends der Menschen müssten alle anderen politischen und sonstigen Interessen in den Hintergrund treten. Für ein weltweites Verbot der Leihmutterschaft Die Bischöfe drängen auch darauf, dass ein striktes Verbot der Leihmutterschaft in der EU und weltweit verankert wird. Die katholische Kirche verfolge die jüngsten Bestrebungen der EU-Kommission, die bestehenden nationalen Verbote dieser Praxis unterlaufen könnten, „mit großer Sorge“. Leihmutterschaft ist eine „rücksichtslose Ausbeutung von Frauen, macht Kinder zur Ware und verstößt gegen die Menschenrechte“, heißt es in der Erklärung. Grund für den Appell der Bischofskonferenz waren unter anderem neuere Entwicklungen, wonach bisher in der Ukraine tätige Leihmutterschaftsanbieter wegen des Krieges zunehmend in andere ehemalige Sowjetrepubliken wie Georgien ausweichen. Als Opfer werden gezielt Frauen ausgewählt, die aufgrund eines Notfalls bereit sind, gegen Bezahlung ein Kind für jemand anderen zu gebären. Dies erinnere an "Formen des Menschenhandels aus finstersten Zeiten", monierten die Bischöfe. ) RMEPWU , Kathpress . 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