Die Schweizerische Nationalbank und Aufsichtsbehörde FIMNA haben ihre internationalen Kollegen bereits darüber informiert, dass eine Übernahme durch UBS einzige Möglichkeit ist, einen Vertrauensbruch in CS zu verhindern, wie unter anderem der „Tagesanzeiger“ berichtete. Die Informationen basieren auf einem "FT"-Bericht vom Freitagabend über eine immer wichtiger werdende vollständige oder teilweise Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Bericht über laufende Gespräche mit der Regierung Bei der UBS dreht sich alles um die Sorge, mit der Übernahme einer krisengeschüttelten Bank den eingeschlagenen und aktuell erfolgreichen Kurs zu gefährden. Zudem hat die UBS Übernahmegerüchte stets zurückgewiesen. Erst im Januar verpasste UBS-Chef Colm Kelleher ein «überzeugendes Szenario» für eine solche Transaktion und stellte klar «Wir haben auch keine Lust, die Credit Suisse zu kaufen.» Unabhängig davon ist eine mögliche Übernahme laut dem Finanzportal Bloomberg nun Gegenstand laufender Gespräche mit Regierungsvertretern. Berichten zufolge geht es um die Übernahme von Rechtskosten und nicht näher bezeichneten Verlustrisiken im Falle einer möglichen CS-Übernahme. Größte und zweitgrößte Schweizer Bank Eine vollständige Fusion größten mit der zweitgrößten Schweizer Bank würde eines größten systemrelevanten Finanzinstitute in Europa schaffen. Die Bilanzsumme der UBS belief sich 2022 auf umgerechnet 1030 Milliarden Euro, die der CS auf umgerechnet rund 535 Milliarden Euro. 2022 hatte die UBS rund sieben Milliarden Euro Gewinn gemacht. Die CS hingegen meldete einen Verlust von umgerechnet 7,4 Milliarden Euro. Obwohl lange von Krisen geplagt, gehört CS immer noch zu den 30 Banken weltweit, die als „too big to fail“ eingestuft werden, weil ihre Insolvenz verheerende Auswirkungen auf Gesamtwirtschaft hätte. Die Übernahme durch eine ausländische Großbank halten Experten für eher unwahrscheinlich, für eine Aufspaltung in mehrere Teile dürfte die Zeit nicht ausreichen. Sollte die UBS auch dieses Mal ablehnen, kämen auch direkte staatliche Hilfen wie der Kauf einer Beteiligung in Frage. "Keine Kommentare" Laut «FT» wollten sich die Verwaltungsräte beiden Banken zunächst getrennt mit der SNB und FINMA beraten. Es liegen mehrere Optionen für eine Fusion auf dem Tisch. Im Rahmen der Gespräche werden laut Schweizer Fernsehen auch mögliche regulatorische Risiken in verschiedenen Ländern geprüft. An den Verhandlungen sind laut Bloomberg auch US-Behörden beteiligt. Stornierung durch BlackRock Zuvor hatte die "FT" erklärt, er sei auch an einer CS-Übernahme interessiert. «Die Gerüchteküche rund um die Credit Suisse brodelt», sagte SRF mit Blick auf die seit Tagen in verschiedenen Medien kursierenden «Spaltungsszenarien». Im Falle einer Aufspaltung der Bank sollen Schweizer Medienberichten zufolge Deutsche Bank, aber auch die Schweizer Raiffeisen Gruppe und Zürcher Kantonalbank an bestimmten CS-Geschäftsfeldern beteiligt sein. Hilfszusage und erneuter Preisverfall Erst in der Nacht zum Donnerstag intervenierte die SNB, um der Grossbank CS zu helfen. Sie stellte der zweitgrößten Bank des Landes bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken zur Verfügung. Diese Intervention beruhigte die Lage vorübergehend, reichte aber offenbar nicht aus, um die Abwärtsspirale zu durchbrechen. Nicht nur die Privatkundenflucht trifft die Zürcher Bank, auch das Geschäft mit anderen Finanzinstituten wird immer schwieriger. Mindestens vier große Unternehmen, darunter die Deutsche Bank und die Societe Generale, haben laut fünf Personen mit direkter Kenntnis der Angelegenheit ihren Handel mit der CS oder ihren Wertpapieren eingeschränkt. Der Börsenwert der Bank hatte diese Woche bereits einen herben Rückschlag erlitten, nachdem die Pleite zweier Banken in den USA Ansteckungsängste geschürt hatte und viele Banken in der Folge zusammenbrachen. Holzmann versuchte, sich zu beruhigen Er sehe keine Gefahr einer Bankenkrise wie 2008, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank in der ORF-Reihe „Journal zu Gast“. Die Situation bei der CS sei speziell, so Holzmann, weil sie seit geraumer Zeit unter einem anhaltenden Restrukturierungsproblem leide. Erinnerung an das Swissair-Debakel Allein im Raum Zürich ist das Schicksal der Bank auch mit dem Schicksal von über 10'000 gut bezahlten Jobs verbunden. „CS existiert seit 167 Jahren und war der Stolz von Zürich“, mahnt schließlich das Branchenportal Inside Paradeplatz, wo gleichzeitig ein „Grounding 2.0“ für CS befürchtet wird. Auch viele andere Schweizer Medien erinnerten kürzlich an die Swissair-Pleite von 2001, die laut dem Finanzportal Cash «noch immer als nationale Schande bezeichnet wird». Parallelen zur heutigen CS sieht Cash auch in einem weiteren «Debakel Schweizer Wirtschaftsgeschichte» – nämlich UBS, die im Zuge Finanzkrise 2008 ins Trudeln geriet und in Folge mit einem 60-Milliarden-Hilfspaket gerettet wurde. Gotopnews.com