Tobias Moretti & Holz klingt „Meine Liebe ist wie ein Fieber“ Tobias Moretti entfesselt in diesem Shakespeare-Programm zusammen mit dem barocken Ensemble Holzklänge wilde Leidenschaft. Musik von Purcell, Dowland, Blow und Preston wird mit Texten von Shakespeare auf historischen Instrumenten verwoben. MI26.04.20231930 Uhr Großer Sendesaal Eintritt 39,00 Euro Rabatte ORF RadioKulturhaus Card 50%, Ö1 Club 10% Anzeige Tickets kaufen „... das ist mein voller Ernst Alle Shakespeare an einem Abend Und wir werden auch die Sonette aufführen... Und alles zusammen nicht länger als fünf Stunden..." Thomas Bernhard, "Claus Peymann und Hermann Beil auf der Sulzwiese", 1987 Nicht unähnlich der Groteske von Thomas Bernhard gab und gibt es Verbindungen oder Verstrickungen zwischen Shakespeares Texten. Und auch in der Übertreibung mit anderen, mindestens ebenso mächtigen Sprachformen dieser Epoche wie der Musik. Trotzdem werden wir Bernhards universelle Spezifikation und auch die Länge weit unterbieten. Kaum ein Dichter der Neuzeit hat einen ähnlichen Kultstatus wie William Shakespeare , kaum einer hat die Kunst seitdem so nachhaltig beeinflusst. Das Geheimnis liegt vielleicht darin, dass Shakespeare als erster Schriftsteller der Neuzeit unverwechselbare, individuelle Persönlichkeiten erfand. Alles dreht sich um den wandernden Menschen, ob er etwas erschafft oder zerstört, ob er anbetet oder mordet Er brennt immer, und immer geht es um die Liebe. Kaum jemand hat die Bandbreite dessen, wozu dieses Fieber führt und verleitet, so psychologisch ausgeleuchtet wie er nicht nur den Bereich des individuellen Glücks und Unglücks, sondern auch die daraus entstandenen politischen Dimensionen. Holzgeräusche Dieser dramatische Ansatz findet seine Entsprechung in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts, die Florian Hasenburger und Julia Moretti für diesen Abend ausgewählt und arrangiert haben. Gemeinsam mit allen Musikern entstanden im Probenprozess Text- und Musikkonstellationen, die sich gegenseitig provozierten. Schauspieler und Musiker geraten in strittige Korrespondenzen und Liebschaften miteinander. Zu Originaltexten Shakespeare gesellen sich in diesem Programm Texte, die ihm inspiriert wurden etwa Rainer Maria Rilke, der Prospero den Luftgeist Ariel betrachten lässt, den er in sein Element zurückgebracht hat, oder Albert Ostermaier, der das Innere darstellt Welt Shakespeares Figuren erkundet. John Blow und Henry Purcell gehören zwar nur der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an, aber auch diese war geprägt vom Giganten Shakespeare und der mit ihm beginnenden neuen Ära. Blows „Venus and Adonis“ gilt heute als erste englische Oper, zumal sie eine durchgehende Handlung hat. Das Libretto eines unbekannten Autors hat den gleichen Inhalt wie Shakespeares gleichnamiges Frühepos. Henry Purcells „The Fairy-Queen“ basiert direkt auf „A Midsummer Night’s Dream“. Dieser Abend sucht nach Verbindungen, verstrickt, entwirrt wandert in diesem Zauberwald aus Text und Musik auf der Suche nach den sich immer wieder neu erfindenden Charakteren, wie Menschen Liebe. Gotopnews.com